Geschichte der Pinzgauer Bergziege

Die Pinzgauer Bergziege – eigentlich Salzburger Alpenziege – war ursprünglich in den Alpenländern heimisch (Salzburg und Osttirol); 1977 war sie fast verschwunden. Prof. Ambros Aichhorn aus Goldegg hat die letzten Restexemplare zusammengesucht und mit der Reinzucht begonnen. Die Salzburger Alpenziege ist die einzig bodenständige Rasse mit großer Tradition. Verwandt ist sie mit den Gemsen, und deshalb auch ein guter Kletterer. Die Rasse ist nicht nur wegen ihres dichten Felles die widerstandsfähigste im Hochgebirge. Die Ziege lebt in Herden. Nach ihrer Verhaltensweise ist sie immer noch eine Wildziege. Zum Werfen sondern sich die tragenden Tiere ab und kommen erst mit den Kitz wieder zur Herde zurück. Da der Familiensinn sehr stark ist, darf die junge Geiß vom Vorjahr  neben den Kitzen bei der Mutter liegen und fressen. Es gibt in dieser Rasse auch gute Milchziegen, die zur Käsegewinnung auf Almen eingesetzt werden. Das Fleisch der Ziege schmeckt hervorragend.


1993 gab es in Österreich immerhin schon wieder 190 Tiere; vier davon kamen auf den Rautenweg, auf die Mülldeponie der Magistratsabteilung 48. Dort geht es den Tieren sehr gut; inzwischen gibt es über 100 Nachkommen, die teilweise wieder ausgewildert wurden. Auch wir haben über Umwege ein Tier von dort erhalten.
Heute gibt es im österreichischen Herdbuch 354 Pinzgauer Zuchtziegen, davon 59 Zuchtböcke. Die züchtenden Betriebe sind Mitglieder beim österreichischen Bundesverband für Schafe und Ziegen, bei den Landesverbänden oder der Interessensgemeinschaft der österreichischen Ziegenbauern.?

Merkmale der Pinzgauer Bergziege

Körperbau: Gehörnte große Gebirgsziege. Die Hörner der Böcke werden zwischen 80 bis 95 cm lang, die Hörner der weiblichen Tiere zwischen  30 bis 55 cm. Das Fell ist mittelhaarig.


Farbe: gemsfarbig,  kastanienbraun mit schwarzem Aalstrich und schwarzem Abzeichen am Kopf. Beine und Bauch sind ebenfalls schwarz. Mit dem Haarwuchs wechselt das Haarkleid im Jahresverlauf von graubraun über rot, kastanienbraun bis grau.


Körpergewicht: männlich 70 bis 100 kg, weiblich 50 bis 70 kg.


Milchleistung: 570 bis 680 l im Jahr. Durch den Rückgang der bewirtschafteten Almen und die geringe Milchleistung  ist der Bestand der Pinzgauer Bergziegen stark rückläufig. Heute zählt diese Rasse zu den hochgefährdeten und schützenswerten Tierrassen.
Unser erster Zuchtbock Max wurde wieder ausgewildert und lebt heute in den Salzburger Alpen in einer Herde von Böcken.

Zucht und Ziegenrassen

In Österreich hat die Schaf-und Ziegenzucht eine hohe Tradition. Früher galt das Sprichwort: „A Goas is' des Bauern letzte Roas“. Es wurde auch von der „Eisenbahnerziege“ gesprochen“. Heute stellt die Ziegenhaltung- bzw. Zucht einen wichtigen Betriebsweg dar. Die Ziegenkäseherstellung wird immer mehr geschätzt, erfreuen sich echte, unverfälschte Produkte vom Bauernhof immer größerer Beliebtheit. In NÖ werden ca 14.000 Ziegen gehalten, davon folgende Rassen:

Milchrassen:  Saanenziege, Gemsfarbige Gebirgsziege, Bunte Edelziege, Toggenburger Ziege, Bündner Strahlenziege, Anglo-Nubier-Ziege.

Gebirgsrassen: Pinzgauer Ziege, Pinzgauer Strahlenziege, Tauernschecken, Walliser Schwarzhalsziege, Pfauenziege und Steirische Scheckziege.

Fleischrassen: Burenziege

Heutzutage erhöht sich die Anzahl derer, die Nutztiere auch als Freude an den Tieren und am ländlichen Leben halten und die deren Produkte für den Eigenbedarf verarbeiten.

Auf dem Lichtenbiglhof leben derzeit 14 Tiere, davon 13 weibliche und der Zuchtbock Max Isidor, den wir aus dem Bestand von  Prof. Ambros Aichhorn aus Goldegg gekauft haben.
Bei der Zucht handelt es sich vorwiegend um Muttertierhaltung, d.h. um Arterhaltung- bzw. Vermehrung. Die Tiere werden verkauft, getauscht, manchmal auch geschlachtet. Das Ziegenfleisch schmeckt hervorragend.